Gedanken zur
Freiheit des Menschen

und deren Auswirkung auf unser Verhalten.

(oder eine kleine Lebensphilosophie)

Stichwort-Aufzeichnung zu einem Vortrag im Montagskreis

 

A   Einleitung

B         Freiheit

      I )          Definition und Arten der Freiheit

      II )         Wie entstehen Gedanken und Entschlüsse ?

              1)  Empfindungen

                2)  Gefühle

               3) Taxismen

              4)  Das Gesetz des Denkens, Entscheidens und Handelns

 

      III)                Ergebnis dieser Gesetzmäßigkeit

                  (Automatik des Denkens und Wollens)

                   Einwirkungsmöglichkeiten auf unseren Denkprozess (Bildung)

 

       V)        Schuld und Verantwortung

     

      VI)                Freiheit im Zusammenleben, 
                       Die Ich – Du  Beziehung

C  Die Konsequenzen

 

D  Nachwort

Ähnliche Überlegungen fand ich in

 http://www.eagate.de/fr30.00__ds%20Inhalt.html

 

 

 

 

A Einleitung

  Freiheit ein Problem mit der die Menschheit nicht fertig wird:

     1)  Seit es Menschen gibt träumen und reden sie von ihrer Freiheit und

            leben und sterben dafür

            (s. Geschichte vom Altertum bis zur Gegenwart:

                        Kriege um das Joch der Unterdrücker abzuwerfen,

                            oder  um selbst andere zu unterdrücken und damit
                            die eigene Freiheit mehren.)

           Auf allen Gebieten wird von Freiheit geredet:

          a)    Politik: Jeder Staat verspricht seinen Bürgern Freiheit
                   (ob Diktatur oder Demokratie),

                 Alle Partei sprechen in ihren Parteiprogrammen von Freiheit

            b)   wirtschaftliche Freiheit (Mitbestimmung)

            c)      religiöse Freiheit (kirchliche und klerikale Zwänge abschaffen)

            d)      Freiheit von Tabus (68iger) bis zur Selbstzerstörung durch Drogen  

       2)   Was aber hat der Mensch mit seiner Freiheit angefangen?

            a)      Geschichte ein Fiasko: Kriege, Unterdrückung, Elend, Not

            b)      Im persönlichen Leben: Fehlverhalten, Unvernunft; Zerstören
                   seiner selbst und seiner eigenen Werke und anderer

             c)      In aller Freiheit werden Verbrechen begangen  

                Stürzt die Freiheit die Menschen ins Unglück?

                Ist es überhaupt wünschenswert, dass der Mensch
                     frei entscheiden und handeln kann?

                Oder: Ist er überhaupt frei in seiner Entscheidung
                          und seinem Handeln?

                    Wie ist es möglich, dass ganze Menschengruppen durch
                    Polemik, Propaganda, 
Werbung, Psychosen, Mode, Traditionen
                    irregeführt werden?

                    Wo bleibt die freie Entscheidung? 

        3)   Tatsache ist, dass der Mensch ohne sein Zutun, ohne jede freie
                Entscheidung in dieses Leben eintritt, in diese Welt gesetzt wird
                und vor die Aufgabe gestellt wird, das Leben zu meistern, 
                --- leben müssen!  

        4)   Durch ein Buch bin ich auf diesen Fragenkomplex gestoßen.
              Die darin geäußerten Gedanken haben mich zuerst geschockt
              - - und mir zu denken gegeben.

 

B   Freiheit

   I )    Definition und Arten der Freiheit

       1) Definition der Freiheit: Unabhängigkeit von Knechtschaft
          und Zwang

            Freiheit ist nicht  Gegenteil von Zwang

            Sondern   Fehlen von Zwängen

          Dies ist das einzige Merkmal für Freiheit:
            a)   
Dort wo kein Zwang wahrnehmbar ist, haben wir den Eindruck
                        eines Zustandes der
Freiheit

            b)      Mit steigendem Zwang steigt  auch das Bedürfnis nach Freiheit
                   ( und umgekehrt)

            c)      Nicht-Wahrnehmen von Zwang bedeutet noch nicht, dass

                   kein Zwang wirksam ist,             

                   aber ein Gefühl des Freiseins (z.B. Gruppe, Verein)

            d)      Zwang ist nur wahrnehmbar, wenn etwas getan oder
                   unterlassen werden muss,  

                   -  also etwas aus eigenen Antrieb nicht getan
                   -  oder unterlassen worden wäre. (ev. Arbeit)

 

       2)   Arten der Freiheit      

        a)     äußere Freiheit =  Fehlen von Zwängen

              Der alltägliche Gebrauch des Begriffes Freiheit
              wird bestimmt durch:

                 -   Politische, wirtschaftliche, soziale, gesellschaftliche,
                     künstlerische Zwänge 

                 -       Sitten, Gebräuche, Vorurteile, Tabus

                 -         Naturgesetze

                Man spricht von den im Grundgesetz
             festgelegten    

                  demokratischen  Freiheitsrechten:

                Glaubens-,Gewissens-, Kultur-, Forschungs-, Lehr-, ‚Rede-, Presse-,
                Vereins-,  Versammlungs-, Vertrags-, 
                Handels- u. Gewerbefreiheit                u.v.m.

                  (Man kann sie haben oder auch nicht)

 

         b)     daraus wird gefolgert, dass zum unabhängigen,
               freien Menschen prinzipiell
  auch die Freiheit des Denkens
               und Handels gehören müsse:

               die innere Freiheit,  d.h. die Willensfreiheit

               Es soll hier untersucht werden, ob diese Folgerung stimmt:

                  Hat der Mensch einen freien Willen?

                  d.h. können Entscheidungen völlig frei,  ohne Ursachen, Motive,
                  Beeinflussungen getroffen werden
?

 

     3)  Willensbildung ist in 3 Stufen unterteilbar,
          bzw. wird beeinflusst:

          a)  Erkenntnis   ->   Aufnahmen von Gedanken, Ideen

          b)  Denken  ->  Verarbeitender Gedanken

          c)  Entscheiden und Handeln, -> Willensäußerung

          Ist der Mensch in allen drei Phasen frei?

          Hat er die Freiheit  der Erkenntnis, des Denkens,
          des Entscheidens und Handelns?

 

       4)  Um dies zu untersuchen ist es erforderlich:

            Den Prozess des Denkens und Handelns zu untersuchen.

Die Vorgänge sind uns nicht bewusst und sehr komplex und daher schwer erklärbar.

Man ist gezwungen zu analysieren, zu differenzieren und auseinander zu reißen,  einzelne Prozesse herauszustellen und Gedankengebäude zu erstellen.

Es handelt sich dabei nicht um eine Hypothese, sondern nachweisbar Naturgesetze, 
also beweisbare Vorgänge  

       

 

II ) Wie entstehen Gedanken und Entschlüsse?

      

   1) Empfindungen

        a)      Durch unsere Sinnesorgane empfangen wir Reize aus der
               Umwelt.

               Diese werden über die Nerven (elektrischer Strom) weitergeleitet.

               Dadurch wird eine Erregung im Großgehirn (reizbare Substanz)
               verursacht.

               Die Folge dieser Reizung ist eine Empfindung, Wahrnehmung

 

        b)     Diese Empfindung hinterlässt aber zusätzlich eine Spur,
               Eindruck, Einkerbung,

                        ein Engramm(vergleichbar einer CD, Schallplatte, Diktiergerät)        

              Man spricht von einer original Empfindung ( von außen, exogene Reize)

 

        c)     Jedes Lebewesen reagiert nicht nur auf
               -  exogene Reize ,
sondern auch auf
               - endogene (von innen stammende ) Reize,
                 die durch bereits vorhandene, früher aufgenommene
                Engramme verursacht werden

                   (Wiederholung wie bei CD usw.)

                 Exogene und endogene Reize wirken fortlaufend auf
                       die reizbare Substanz ein.

 

         d)     Daraus bilden sich nicht nur einzelne Eindrücke(Engramme),        
               die säuberlich getrennt sind,                             
               sondern: zwei oder mehrere gleichzeitig eintreffende Reizungen
               können einen ganzen Komplex von Eindrücken(Engrammkomplex)
               bilden, der sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt.

               Solch eine Verbindung von verschiedenen Eindrücken
               ( alte, neue,   zusammen- und   nicht zusammenhängende )
               zu einem neuen Komplex nennt man Assoziation.

  

         e)     Diese Eindrücke werden fortlaufend gebildet und wie auf
                einem Film festgehalten

                      im bewussten und unbewussten Bereich

                     (Lebensfilm =  universelles Gedächtnis, geistige Substanz)

               Dazu kommen die durch Vererbung vorgegebenen Engramme (gering)

               Beide zusammen ergeben den Bewusstseinsinhalt (Mneme)

         f )   Die vorhandenen Engramme können nun beliebig oft

  1.        die ursprünglichen Empfindungen wieder hervorrufen 

                -   mnemische  Empfindungen ( aus dem Gedächtnis kommend)

                -   oder  die Erinnerungen, Vorstellungen

            Unsere Vorstellungen sind Wiederholungen( = Erinnerungen)
            von früher erfolgten

                            Sinneseindrücken(gespeichert)

             Sich etwas „Neues“ vorstellen (schöpferisch sein) heißt,
               diese vorhandenen
    Eindrücke zu vergleichen , 
               neue Kombinationen herstellen.

               Die Bildung von Grundsätzen, Begriffen, abstrakten Maßstäben 
               erfolgt nur durch

                            Vergleich von konkreten Wahrnehmungen.

              Diese Fähigkeit hat nur der Mensch ab einer gewissen
              Entwicklungsstufe.

                            Beim Tier fehlt diese Fähigkeit.

 

 

          g)    Jede Original-Empfindung, die nicht zum aller ersten Mal stattfindet
                (nur beim Kleinkind) bewirkt gleichzeitig das Mitklingen eines mit ihr
                korrespondierenden, bereits vorhandenen Engramms, d.h. es wird
                eine gleichzeitige mnemische Empfindung hervorgerufen
                (z.B. Gegenstände oder Personen sehen und erkennen) 

                Beide  Empfindungen erklingen aber nicht nebeneinander sondern
                zusammen, wie mehrere Töne zu einem Akkord.

  1.         Wir werden uns aber nur einer Empfindung bewusst (Auge: 2 Bilder)

            Bei jeder Wahrnehmung liegen also mindestens 2 Empfindungen vor
            -     Die bewusst werdende eine Empfindung weist dadurch eine
                   Plastizität
           (wie beim   Auge) auf                      
            -     Aber auch eine Farbtönung je nach dem, ob sich die beiden
                  Empfindungen 
              
          decken          = wieder erkennen

                        nicht decken  =  Empfindungsdifferenziale (Unlustgefühl) entsteht

                  Dies bewirkt die Begriffsbildung, das Unterscheiden können  

 

 

           h)      Wichtig ist: Es können Verschiebungen, Verzerrungen
                   in der Vorstellung entstehen:

                   Wir nehmen die Dinge nicht wahr, wie sie in Wirklichkeit sind!

                   Denn jede Wahrnehmung hängt ab von:

                   - Der Empfindung, die durch das Wahrgenommene entsteht

                       (vom Wahrgenommenen selbst)

                   - und den schon vorhandenen Engrammen, die durch
                        das Wahrgenommene

                        (Wahrnehmung) wieder hervorgeholt werden.

                   Die eine bewusst werdende Empfindung gibt uns aber die 
                   Einbildung der Objektivität
                  (z.B. später Dinge behaupten, die den Tatsachen widersprechen)

  

              i)    -    Die Wirklichkeit ist oder braucht nicht so zu sein,
                        wie wir sie uns vorstellen,

                        denn wir stellen uns nicht die nackte Wirklichkeit vor,

                        sondern unsere Eindrücke

                        und die können dazu noch unterschiedlich aufgenommen sein

                       (Sinnestäuschung)

                   -   Kein Mensch besitzt die gleichen Engramme, wie ein anderer.

                    Daraus erklärt es sich, dass sich jeder die Welt und
                        das Geschehen, 
                        wie auch die Motive  des Geschehens  verschieden 
                        vorstellt(Vorurteile).

                   -   Die hieraus resultierende Meinungsverschiedenheiten sind
                       auf diese
Gesetzmäßigkeit zurückzuführen.

                   -  Jeder ist subjektiv von der Realität(Objektivität) seiner Vorstellungen

                       überzeugt, muss es sein,      
                       da er außer seinen Engrammen nichts hat,

                       nichts da ist, was ihm ein Wissen über seine Umwelt

                       vermitteln könnte.

                                   

Die Empfindungen teilen uns mit, wie die Wirklichkeit beschaffen ist.
Die objektive Wirklichkeit ist aber oft nicht klar erkennbar.

           (1. Enttäuschung!!) 

 

Definitionv. Engramm: 
Allgemeine Bezeichnung für eine physiologische Spur (s. Physiologie),die eine Reizeinwirkung als dauernde strukturelle Änderung im Gehirn hinterläßt. Nach R. SEMON (1859-1918) ist ein E. ein Erlebniseindruck (ein Reiz),der eine Gedächtnisspur hinterläßt und somit Element des Gedächtnisses ist. Diese Auffassung setzt die allgemeine Eigenschaft der organischen Substanz voraus, Gedächtnisspuren länger zu bewahren.

HEBB (1949), der Vater aller physiologischen Gedächtnistheorien, bestätigte diese Beobachtungen in seinen Untersuchungen zu Gedächtnisinhalten. Er sprach dabei von der Theorie der eingeschliffenen Bahnen. Ein E. läßt sich mit einem Vergleich von ARISTOTELES veranschaulichen: Es sei wie der Eindruck, den ein Siegelring in Wachs hinterlasse.

  • Karl Lashley: "In search of the engram." Symposia of the     Society for Experimental Biology, 4 (1950), 454-482.

 

2.)  Gefühle

a)      
     
aa) Die Gefühle (s.u.) sagen uns, was die Wirklichkeit für uns bedeutet. 
          Sie sagen uns ob

           -         etwas angenehme, erfreuend, beglückend

            -         oder unangenehm, unerfreulich, beängstigend ist.

   ab)       Gefühle sind auf organische Vorgänge zurückzuführen,   
                eine Art organische Spannungserscheinung

   ac)  von diesen Spannungserscheinungen hängt unser ganzes Befinden ab

          -    Der positive Pol bewirkt in unserem Bewusstsein ein angenehmes Gefühl:

             Frisch, gesund, leistungsfähig, unternehmungslustig.

          -     Der negative Pol bewirkt Unlustgefühle.

b)      Es gibt:

        -       körperliche Gefühle (Hunger, Durst, Kälte, Schmerz)

        -       psychische Gefühle, durch seelische Faktoren verursacht.

          Gibt die Möglichkeit: Mit anderen mitfühlen  =  Identifikation,           
            Differenzierung mit Personen und Sachen

        -         geistige, intellektuelle Gefühle

            z.B. sich nicht deckende Vorstellungen in unserem Bewusstsein bewirken
             ein

                  Unlustgefühle (= ungelöste Probleme)

                   Die Auflösung dieses Widerspruches (Lösender Probleme) bewirkt
                     ein
              ein angenehmes Gefühl (Freude)       

                   aktiviert uns zum Denken und Bilden von Maßstäben
                    und abstrakten Begriffen

         -       Vorgefühle:

              Werden verursacht durch die Vorstellung von möglichen
              Gefühlen dieser drei
 Gruppen

                 Vorfreuden, Hoffnung = positive Vorgefühle(angenehme Erwartung)

                 Angst, Sorge = negative Vorgefühle (Unlusterwartung)

c)      Jede Empfindung assoziiert sich mit einem Gefühl und bildet wiederum
       einen Akkord,

       der als Einheit in einem Engramm festgehalten wird. (süß = angenehm)

       -  wird ein so  fest gehaltener (vorhandener) Eindruck (Engramm) durch eine

         Reizeinwirkung wieder hervorgeholt, so klingt mit der hervorgeholten   
         Empfindung auch das damit verbundene Gefühl mit.

       -   Ein Gefühl kann ebenso eine damit verbundene Vorstellung hervorrufen.

          (z.B. Erleben einer Stadt)

d)      Wenn sich widersprechende Empfindungen und Gefühle assoziieren,
       so ergibt sich eine

        Fehlassoziation, Fehlschaltung, also eine falsche, unnatürliche,
        unpassende Verbindung

       (z.B. Rauchen: angenehm, obwohl lebensschädigend)

       -   Sie bewirken, das sich von den Dingen, Personen, Geschehnisse, 
          Gewohnheiten

          falsche Meinungen , bzw. falsche Zu- oder Abneigungen bilden,

          und zwar völlig unbewusst (mit oft bösen Folgen)

       -    Jeder Mensch hat eine große Zahl von Fehlassoziationen ohne davon
          die geringste
Ahnung zu haben(Erziehung)

       -   Fehlassoziationen entstehen durch Verkennen der wirklichen Ursachen,

         Zusammenhänge auf  Grund von Stimmungen, Verdrängungen,
         Suggestionen

e)      Krankheiten können die körperlichen Spannungserscheinungen
       verändern
und bringen die Gefühle völlig durcheinander!

         

Freiheit ???    bei dieser Verstrickung von Abhängigkeiten!!!

1.     Empfindungen, Vorstellungen weichen von der Wirklichkeit ab!

2.  Gefühle bestimmen unser Verhalten. 

   

Auch Aristoteles(384-322) versteht unter Affekten seelisches Erleben, dessen wesentliche Kennzeichen Lust und Unlust sind.

Descartes(1596-1650) unterscheidet sechs Grundaffekte: Liebe, Hass, Verlangen, Freude, Traurigkeit, Bewunderung. Für Spinoza (1632-1677) sind es dagegen drei Grundaffekte: Freude, Traurigkeit und Verlangen. Auch Immanuel Kant (1724-1804) sah das Fühlen als seelisches Grundvermögen der Lust und Unlust: „Denn alle Seelenvermögen oder Fähigkeiten können auf die dreizurückgeführt werden, welche sich nicht ferner aus einem gemeinschaftlichen Grunde ableiten lassen: das Erkenntnisvermögen, das Gefühl der Lust und Unlust und das Begehrungsvermögen“.

Friedrich Nietzsche (1844-1900) trennte nicht zwischen emotionalem und kognitivem Aspekt: „Hinter den Gefühlen stehen Urteile und Wertschätzungen, welche in der Form von Gefühlen (Neigungen, Abneigungen) und vererbt sind.“

Ein viel beachteter Versuch der Gegenwart war die mehrgliedrige Begründung der wesentlichen Faktoren des Gefühls von Wilhelm Wundt (1832–1920) durch Lust / Unlust, Erregung / Beruhigung, Spannung /Lösung. Ein anderer, einflussreicher Erklärungsversuch stammt von dem amerikanischen Psychologen und Philosophen William James (1842–1910). James glaubte, ohne starke körperliche Reaktionen seien keine Gefühle bzw. Emotionen wahrnehmbar. Emotionen sind für ihn nichts anderes als das Empfinden körperlicher Veränderungen. Nach James weinen wir nicht, weil   wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen. Wir laufen nicht vor dem Bären weg, weil wir uns fürchten, sondern wir fürchten uns, weil wir weglaufen.

Psychologen wie Hermann Ebbinghaus (1850–1909) und Oswald Külpe (1862–1915) vertraten das eindimensionales Modell aus Lust und Unlust

Der amerikanische Hirnforscher Damasio ( geb. 1944) definiert Gefühle und Emotionen vorwiegend kognitiv und als Körperzustände: „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Gefühl sich zusammensetzt aus einem geistigen Bewertungsprozess, der einfach oder komplex sein kann, und dispositionellen Reaktionen auf diesen Prozess“ (...). - „Nachmeiner Ansicht liegt das Wesen des Gefühls in zahlreichen Veränderungen von Körperzuständen, die in unzähligen Organen durch Nervenendigungen hervorgerufen werden.“

Der amerikanische Philosoph Robert C. Solomon stellte angesichts der Verschiedenartigkeit der Deutungen unlängst fest: „Was ist ein Gefühl? Man sollte vermuten, dass die Wissenschaft darauf längst eine Antwort gefunden hat, aber dem ist nicht so, wie die umfangreiche psychologische Fachliteratur zum Thema zeigt.“ (Robert C. Solomon: Gefühle und der Sinn des Lebens, Frankfurt am Main 2000, S. 109).

Einer der wichtigsten Propheten dieser stillen Revolution aus dem Neurolabor ist ein zierlicher Endfünfziger aus Portugal, der heute zwischen Maisfarmen und Schweinezuchten im Mittleren Westen der USA lebt. Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften in Iowa City und einer der Großen unter den Hirnforschern. Zum dritten Mal berichtet er jetzt einem breiteren Publikum von seinen Expeditionen in den Kopf des Menschen und davon, wie sehr trotz aller imponierenden Geistesleistungen die Macht der Gefühle unser Leben steuert. Schmerzen und Lust, Vertrauen und Enttäuschung, Langeweile und Neugier, Wut und Zärtlichkeit, Freude und Trauer, Liebe, Hass und Eifersucht - die schier endlose Palette von Stimmungen und Emotionen und all ihren möglichen Mischungen und Schattierungen gibt unserem Leben erst Farbe und Gestalt.

 

 

 

 

   3.  Taxismen

            a)   -   Es gibt bei jedem Lebewesen, der Mensch eingeschlossen,
                       eine eigenartige
 Erscheinung die es zwingt, sich auf eine bestimmte 
                       Reizquelle zuzubewegen

                    oder von ihr abzuwenden .

                     -     Man bezeichnet dies eine Taxis

                     -     Hat eine sinnvolle Aufgabe:

                       Zwingt das Lebewesen sich

                   dem Lebensfördernde zuzuwenden  
                       und vom Lebensschädigenden  abzuwenden

                       d.h. zwingt zur Art-und Selbsterhaltung

 

          b) -      Bekannt ist diese Erscheinung aus der Tierwelt,
                       wo man mit vielen Beispielen

                    belegen kann, dass es eine Art Instinkthandlung gibt
                       (Photo-, Geo-,Thermo-,
  Hydrotaxis)

                          -         Instinkt ist eine festprogrammierte Taxis,
                              die nicht ausgewechselt oder verändert
 

                              werden kann.

 

          c)   -     Beim Menschen sind diese Instinktanlagen
                        weitgehend verloren gegangen.

                    -         Er hat als Ersatz mehr oder weniger frei programmierbare
                        Taxismen in Form von

                    seinen Wünschen   =   bewusst gewordene Taxis

                    seinen Trieben         =    unbewusst gebliebene
                                                               oder halbbewusste Taxis

                    -         diese sind zum geringen Teil angeboren = Instinkte,

                         zumeist aber angeeignet und auch veränderbar!

 

          d)   -     Überlegen ist dabei nichts anderes, als das von
                        Bewußtseinserscheinungen begleitete Spiel der Taxismen:

                     ein Abwägen hinsichtlich der lebensfördernden
                                oder –schädigenden  Folgen

                     -         dieses Abwägen geschieht mehr oder weniger bewusst,
                               automatisch

                        nicht: „Ich denke“ sondern “es denkt“.

                       „Du glaubst zuschieben und du wirst geschoben“ (Goethe)

 

          e)   ausschließlich die Taxismen sind es die ein Lebewesen
                   in zwingender Form aktivieren:   
                          d.h.  dem Lebensfördernden zuzustreben (Lust zuhaben)

                      und vom Lebensschädigenden wegzustreben (Unlust vermeiden)

 

             f)      Bildung der Taxismen:

                 -  Aus Wahrnehmung, Empfindungen, Gefühle, die wir aufnehmen

                 -  bilden sich: Vorstellungen, Begriffe, Grundsätze

                 -  hieraus entstehen: Wünsch und Triebe

 

              g)      -  Liegen der Bildung von Taxismen Fehlassoziationen zu Grunde,

                     so haben  sich Fehltaxismen gebildet

                  -   diese führen dazu, genau das Falsche zu tun:

                           dem Lebensschädigenden zuzustreben

                           und das Lebensfördernde zu unterlassen (Rauchen)

 

Freiheit bei dieser Abhängigkeit von Empfindungen, Gefühlen 

und jetzt noch Taxismen, die uns zwingen etwas zu tun ???

 

 

Eine Taxis ist eine Orientierungsreaktion von freibeweglichen Lebewesen, das heißt die Ausrichtung einer Bewegung in einem Umweltgradienten oder auf eine Reizquelle zu (positive Taxis) oder von ihr weg (negative Taxis).

Im Gegensatz zu einem auslösenden Reiz einer Endhandlung muss bei Taxien der richtende Reiz immer vorhandensein, sonst wird die Handlung beendet.

Taxien treten bei freibeweglichen Mikroorganismen, Tieren und Pflanzen auf.

Mit Taxis wird auch das gerichtete Appetenzverhalten eines Tieres innerhalb eines komplexen Instinktverhaltensbezeichnet. Sie wird durch Reize wie etwa Geräusche oder Bewegungen bei Tieren ausgelöst und wird nur durchgeführt, wenn auch die Handlungsbereitschaft vorhanden ist.

Man unterscheidet geometrisch vom Reiz weggerichtete Meide- oder Schreckreaktionen (Phobotaxien) von zum Reiz gerichteten Reaktionen (Topotaxien), die wiederum in verschiedene Typenunterschieden werden:

  • Telotaxis: Die direkte  gerade Ausrichtung vom Sinnesorgan auf den Reiz.
  • Menotaxis: Die Ausrichtung  in einem bestimmten Winkel zum Reiz.
  • Tropotaxis: Die  symmetrische Ausrichtung auf den Reiz, wozu zwei räumlich getrennte     Sinnesorgane am Lebewesen erforderlich sind. Die Ausrichtung erfolgt im     gleichen Winkel von beiden Sinnesorganen aus.
  • Mnemotaxis: Die Ausrichtung     aufgrund der Erinnerung, siehe unten Beispiel Orientierung nach dem     Sonnenstand oder aufgrund chemischer Stoffe

 

 

 

 

 

 

4)      Das Gesetz des Denkens, Entscheidens und Handelns

       lässt sich daraus ableiten.

 

     a)   -    Die Motive des menschlichen Denkens und Handelns sind immer gleich:

                >      dem Lebensfördernden zuwenden  =  Wohlbefinden erleben

                  dies ist aber immer verbunden mit einem angenehmen Gefühl,
                     Wohlbefinden,
Freude, Glücklichsein, Frische, positiver Stimmung,
                           Lust (im richtigen Sinne)

                >     dem Lebensschädigenden (Unlust) abwenden=   Unlust vermeiden

                 erzeugt ein Unlustgefühl, ist unangenehm, negative Stimmung

             -         Aktiviert wird also der Mensch immer durch das Gefühl, ob etwas
                        angenehm oder

                    unangenehm ist

 

     b)   Die Funktion der Vernunft besteht darin vorausschauend und planend
            die einzelnen
  Motive gegeneinander abzuwägen,
            um mögliche Unlustfolgen, die in der Zukunft
mit verursacht werden 
            könnten, mit in Rechnung zu stellen. (vermeiden)

 

      c)   -     Welches der Gefühle, Wünsche, Taxismen sich durchsetzen,
                   bestimmt jeweils die
   Stärke der Gefühlsbetontheit

               -        sobald mehrere Gefühle in Widerstreit geraten, wird das Stärkere,
                   d.h. das mehr
Wohlbefinden versprechende,
                   bzw. mehr Unlust vermeidende, siegen

                   Und zwar bewusst oder unbewusst nach der Gleichung:

>       Größe (Stellenwert) des positiv aktivierenden Motives (Lust)

>      abzüglich Größe des negativ aktivierenden Motives (Unlust)

=    ergibt als Differenzwert die verbleibende Entschußenergie
                (zu einem bestimmten Zeitpunkt),
    

                   die zur Verwirklichung des so gewichteten Wunsches oder Zieles
                   zur
  Verfügung stehen.

              -     Dies wird im allgemeinen als Wille bezeichnet   

              -         Ein Abwägen zwischen den verschiedenen Möglichkeiten:

                         Verursacht angenehme Folgen, Wohlbefinden und
                          vermeidet unangenehme Folgen

                -         Die aktivierenden Motive können sich gegenseitig verstärken, 
                         abschwächen oder
 aufheben.

                -         Der Vorgang ist  mehr oder weniger bewusst oder unbewusst

                -         Unentschlossenheit   =  geringen Differenzwerte

                    Schnelle Entschlussfassung  =  Überwiegen der positiven Motive

 

          d)   -     Beim Streben nach Wohlbefinden (Lust)  und
                        Vermeiden von Unlust macht kein

                     Mensch eine Ausnahme (Gesetz)        

                -         Verschieden ist bei dem einzelnen Menschen nur:

                       >      was ihm angenehm oder unangenehm ist
                             (was ihm Lust und was Unlust
bereitet)

                       >      ferner die Größenordnung, im welchem Maß ihm
                                   etwas angenehm oder

                                 unangenehme ist

                            d.h. Größenordnung der jeweiligen Lust oder Unlust

 

 

 

V)    Schuld und Verantwortung

   -     Aus der Definition, der Mensch habe keinen freien Willen darf
               nicht gefolgert werden,
er sei für sein Handeln nicht verantwortlich
               und könne auch nicht schuldig werden.

    -     Gerade weil wir die Möglichkeit haben:

       1)      Erkenntnisse zu sammeln u. aufzunehmen

       2)      an den uns gegebenen Kriterien (durch Erziehung, Belehrung,
                Erkenntnisse          
                   ->  führt zur Gewissensbildung)

                abmessen, abwägen, zu vergleichen

                und damit

       3)      feststellen können, was gut und böse ist

                und somit

       4)       die Motive unseres Denkens und Handelns selbst schaffen,

               werden wir verantwortlich gegenüber

               Gott, der Menschengemeinschaft (Umwelt )und uns selbst.

 

      -     Nicht durch die eigentliche Tat wird der Mensch schuldig,

                  sondern schon durch die Aufnahme einer (gleich welcher,)

            lebensschädigenden und damit schlechten Erkenntnis,

            also durch die Gedanken, mit denen wir uns befassen

            und durch die Motivierung, die wir uns damit geben.
                  (Man wird nicht zum Dieb, weil man stiehlt,
                   sondern weil man sich vorher mit dem
  Gedanken befasst hat)

 

       -     Diese Idee wird auch in der Bibel geäußert:

                   Der Gedanke ist schon Sünde!

             Mt. 5,27: Jeder der ein Weib auch nur begehrlich ansieht,
                    hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen,       
             Oder: Jeder gute Baum trägt gute Früchte, ein schlechter Baum
                 kann keine guten  Früchte tragen
            Oder: Der Geist ist’s, der lebendig macht

   

 

 

 

 

VI)         Freiheit im Zusammenleben,  die Ich – Du  Beziehung

   1)   a)   -     Von Natur aus ist der Mensch ein geselliges Wesen

                 -      Wir sind nicht allein in dieser Welt (abgeschlossen)

                    sondern wir haben dauern mit Menschen zu tun.

 

          b)   -   Wir können aber nur zu etwas in Beziehung treten,
                       von dem wir uns eine
  Vorstellung machen.

                  -     Dieses Vorstellung entstehen durch den Eindruck,
                    den der andere in uns
hinterlässt, durch sein Äußeres,
                    seine Äußerungen, sein Verhalten.

 

           c)   -     Dies führt zu Gefühlsreaktionen

                                    guter –schlechter Eindruck

                                    positiv –negativ

                                    angenehm –unangenehm

                              es entstehen Sympathien oder  Antipathien.

 

            d)   -     Diese Gefühlsreaktionen sind wiederum ganz subjektiv,

                              ob der andere tatsächlich so ist ??  (Realität)

                    -     Zu schnell entstehen falsche Vorstellungen (Fehlvorstellungen)

                      (Man sieht den Dorn im Auge der anderen)

                  Die Folge ist:

     
  •        b)   -     Dies nützt aber gar nichts,
  •                               denn unsere Motivierung, Gefühle, Taxismen werden dadurch  
                       nicht beeinflusst

                       und auch nicht verändert.

                       Damit ändert sich auch nicht unsere Einstellung zum Andern.

     

            c)   -     Dies führt höchstens zu einer Heuchelei:

                             Man tut so als ob  (vorn herum    -   aber hinten herum !!),

                                   um nicht minderwertig zu erscheinen,                       

                                   weil der andere Dankbarkeit erwartet  (Erbtante),

                                   aus Pflichtgefühl,

                                   wegen materieller Vorteile,

                                   aus Angst vor Strafe  (im  Jenseits)                                 .

                    -       Es werden Gefühlsreaktionen gefordert,

                        die gegen die hier aufgezeigten Gesetze verstoßen

                        und deswegen auch nicht vorhanden sein können.

     

       3)   a)   -     Erst durch den Umstand, dass wir uns vom Mitmenschen eine

                                  richtige Vorstellung machen, d.h.

                        >    uns gedanklich in seine Gedankenwelt hineinversetzen

                        >    seine Eindrücke, Engramme verstehen und kennen lernen

                        >    sein Fühlen und Empfinden gleichsam identisch mit
                              meinem
      Empfinden und Fühlen wird
                        >    mein Empfänger auf seinen Sender eingestellt ist         

                     -    Erst dadurch kommen wir in jenen Zustand, in dem wir

                          dessen Freude als eigene Freude miterleben,
       
                    dessen Leid als eigenes Leid empfinden.

     

                b)    Diesen Zustand des Miterlebens, Mitfühlens, Mitdenkens

                                  nennt man Identifikation

                                                   =   Liebe

                                  (daher : Geteilte Freude ist doppelte Freude)

                                  (Mit Sex hat diese Liebe zuerst mal nichts zu tun!)

                    

                 c)    Eine erstaunliche Feststellung:

                             Liebe (Nächstenliebe) ist

                                 nicht ein Opfer, zu dem wir uns zwingen müssen   
                                         (wie oft gepredigt wird)

                                 sondern etwas, das wir aus Freude für den anderen tun

                              (deshalb: Du sollst den Nächsten lieben, wie dich selbst)

     

                  d)   -  An der Stärke unser Mitfreude und unseres Mitleidens
                           können wir ersehen,

                           in welchem Maß wir uns mit einem Mitmenschen identifizieren

                                  und in welchem Maßes uns gegeben ist,
                                  ihn „aus sich selbst heraus“
      zu verstehen,

                                  weil auch wir in seiner Lage ähnlich denken, fühlen
                                  und handeln müssten.

                           -   So erleben wir die Gefühle des anderen, als die eigenen.

     

              4)   a)   -   Identifikation, Nächstenliebe heißt nicht:

                               nachgeben, dem anderen alles tun und abnehmen
                               aus Nachsicht,
      um des anderen Liederlichkeit und                             Faulheit zu unterstützen.

  •                            Selbstlosigkeit als solche  gibt es nicht (Altruismus)

                               (Alles ist immer

                                     ich-bezogen motiviert: Identifikation = Freude

                                      oder Gewissensberuhigung, Selbstwertgefühl heben,

                                      beweisen, dass man gut ist)

                                Selbstlosigkeit  =  Identifikation

                                Egoismus = Unfähigkeit zur Identifikation

     

                           -    Identifikation bedeutet

                                gegenseitig des anderen Gedankenwelt, Eindrücke,
                                Empfindungen,
    Gefühle samt seinen Fehlvorstellungen
                                zu kennen, verstehen und  miterleben
                                und gegenseitig zu helfen die Fehlvorstellungen bewusst
                                zu machen,
    zu überwinden und abbauen.

     

                      b)   -   Die Fähigkeit sich identifizieren zu können,
                                 ist eine wichtige Veranlagung
      der Menschen.

                               -     Übrigens identifiziert man sich nicht nur mit Menschen

                                 sondern auch mit Dingen und Gedanken

                               -      Dadurch sind wir in der Lage unser Denken und Handeln
                                  in eine bestimmte Richtung zu lenken.

                               -     Auf Grund dieser Veranlagung ist jeder zu
                                 Nächstenliebe prädestiniert.

                            -    Aber Fehlvorstellungen verhindern weitgehend 
                                 deren Entfaltung.

                               -     Liebe ist aber für das Wohlergehen jedes Menschen,
                                 wie auch für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft

                                 von ungeheurer Bedeutung,  wenn nicht sogar die 
                                 einzige  Möglichkeit eines
    vernünftigen Zusammenlebens.

     

                Auch im Zusammenleben ist der Mensch nicht frei,

                   sondern von den Zwängen seiner Motivation und
                   den Vorstellungen  
                   von seinen
      Mitmenschen abhängig

                             

 

 

 Hedonismus kann nicht Lebensziel sein,  sondern ist eine angeborene Triebfeder,

 der kein freier Lauf gewährt werden sollte

 

 

 

 

C)   Die Konsequenzen

          Diese Überlegungen haben ungeheure Auswirkungen auf das praktische Leben

          und können das Verhalten auf allen Gebieten ganz wesentlich verändern:

 

         1)                            Selbsterkenntnis

 

         2)                            Zwischenmenschliche Beziehungen

 

         3)                            Erziehung und Schule

 

         4)                            Ehe und Familie

 

         5)                            Beruf

 

         6)                            Politik, Gesellschaft

 

         7)                            Religion

 

 

 

 

D)  Nachwort

In einem Aufsatz von Prof. Eddy Nahmias über den freien Willen des Menschen(Spektrum 9/2015) wird festgestellt:

  • Man weiß, dass  die teils unbewusste Datenverarbeitung im Gehirn das Verhalten vorherbestimmt und  unsere geistige Tätigkeit samt und sonders auf Hirnprozessen beruht.

     

    Gemäß der Hirnforschung besteht   das Gehirn im Wesentlichen aus zwei Zelltypen, den circa 100-Millarden Neuronen(Nervenzellen),  die insgesamt eine Billiarde Verbindungsstellen (Synapsen) aufweisen und den Gliazellen. Die Anzahl der Gliazellen ist mindesten zehnmal so hoch wie die der Neuronen. Doch Letztere leisten die Informationsverarbeitung.
    Die Neuronen sind mehr oder weniger geordnet mit einander verbunden,  die nach bisherigen Erkenntnissen,  chaotisch feuern und Gedanken- Konstrukte und Bewusstsein erzeugen. So entstehen diese Konstrukte  ganz individuell in jedem Gehirn. Eine Vielzahl von Ideen fügen sich in der Gemeinschaft zu einheitlichen Ideen zusammen, die dann als vernünftig empfunden werden.

    Ich frage: Soll oder kann da etwas „Gescheites herauskommen“?

     

  • Dennoch erhöhen Intentionen, sog. Implementierungsintentionen, bewusst oder unbewusst die Wahrscheinlichkeit unser Verhalten geplant zu steuern.

     

    Hier setzen die obigen Überlegungen an und bereiten ein Leben lang  unsere Handlungen und Gedanken vor. 

     

    Alles was uns „beeindruckt“ (Engramme) steuert unser Denken.

    Was und wie wir beeindruckt werden, wird durch „Bildung“  gesteuert.  

    Dazu bedarf es aber auch vieler Information, um das Richtige zu finden.

    Also ständige Neugierde und kein starrer Fundamentalismus.

     

    Hier liegt unsere Verantwortung und unsere Freiheit. (s. Schuld und Verantwortung)